WOHNEN AN DER WOLNZACH


Markt Wolnzach
Städtebaulicher Einladungswettbewerb, 2. Preis
mit EISENLAUER Architektur & Stadtplanung, München
Juni 2021


Das Freiraumgerüst basiert auf der Stärkung der Ost-West-Verbindung und der Verzahnung des Naturraums der Wolnzach mit dem neuen Quartier. Die „Grüne Spange“ nimmt Bezug auf den bestehenden Friedhof im Osten und die freien Felder im Westen und wird zum wichtigen Bindeglied. Im Zentrum des neuen Quartiers bildet sie am Kreuzungspunkt mit der neuen Wohnstraße den Quartiersplatz. Überstanden mit Kiefern und Vogelkirschen auf wassergebundener Decke, lädt sie zum Verweilen auf großzügigen Bänken oder zum Boule-Spiel ein und passiert die Klettertraverse entlang des Parkhauses, die Terrasse des Gemeinschaftsraums, die Café-Terrasse und die Kapelle, ehe man sie auf die Brücke führt, die die Wolnzach quert und ihre Fortsetzung findet im anschließenden Feldweg, begleitet von Bestandsbäumen. Im Bereich der Brücke und des Quartiersplatzes wird die Böschung der Wolnzach weit nach Osten gezogen und somit stark abgeflacht, sodass hier der bequeme Zugang zum Wasser möglich wird. Eine Liegewiese mit vereinzelt eingestreuten Holzdecks bietet die Möglichkeit des Aufenthalts in Wassernähe. Die nördlich und südlich angrenzenden Uferzonen bleiben von Eingriffen weitestgehend unberührt, sodass die Bestandsbäume oberhalb der nördlichen Böschung, sowie das sich südlich der Liegewiese erstreckende Biotop erhalten werden können. Eine Beobachtungsplattform an dem kleinen geschwungenen Fußweg macht das Biotop erlebbar. Entlang des geschwungenen Weges verzahnt sich die Vegetation der Wolnzach mit den Gärten der neuen Bebauung. Eingebettet darin liegen Terrassen, Spielflächen und von der Hausgemeinschaft genutzte Gemüsegärten und Obstbäume. Die Baukörper entlang der Wolnzach erlauben mit ihren gemeinschaftlichen Dachterrassen einen Perspektivwechsel mit Blick auf die Wolnzach und die angrenzenden Felder. Zur Wohnstraße hin, die von Paketen aus säulenförmigen Hainbuchen begleitet wird, werden die nischenartig ausformulierten Vorzonen als Gemeinschaftshöfe genutzt.
Die Dachflächen werden alle begrünt: Die Dachterrassen werden von Naturdächern mit Dachstauden umgeben. Die anderen Dächer weisen eine extensive Begrünung auf. Ebenso die Dächer der Parkhäuser und Gewerbebauten. Hier werden weitere Freiflächen angeboten, die dem Fitnessstudio zugeordnet werden oder mit Tennis- und Basketballplatz das Angebot für die Bewohner erweitern. Die Parkhäuser werden zu den Gärten hin mit Fassadenbegrünung versehen und gliedern sich so gut in das Gebiet ein.