UMGESTALTUNG DES EHEMALIGEN GDV-AREALS


Stadt Dillingen a.d. Donau
Nichtoffener Ideenwettbewerb, 3. Preis
mit studioRAUCH Architekten, München
Juli 2022


Das neue urbane Quartier profitiert von differenzierten Freiräumen mit öffentlichem, halb-öffentlichem und privatem Charakter. Die Durchwegung in Nord-Süd-Richtung erfolgt über die engen, beidseitig mit Fassadenbegrünung berankten Nachbarschaftsgassen oder grünen Fugen. Die Gasse wird zum Treffpunkt für den nachbarschaftlichen Austausch, die Radl-Reparatur mit Freunden oder das Dreirad-Rennen der Jüngsten. Die Fugen greifen ankommende Bewegungen aus den umliegenden Quertieren auf und führen auf den zentral gelegenen Quartiersplatz.

Aus Osten kommend wird die hierangrenzende Landschaft mit verschiedenen großen und mittel großen Bäumen ins Gebiet weitergeführt. Im Zentrum birgt der steinerne Quartiersplatz eine grüne Mitte, die zum Verweilen auf dem langen Sitzstufen-Bank-Element im lichten Schatten der Bäume einlädt und bei Starkregenereignissen Oberflächenwasser aus dem Quartier temporär einstauen und auch versickern kann.

Die Bebauung formuliert 4 Höfe, die auf zwei Ebenen Bewohnern und Nutzern zum Aufenthalt dienen. Hier befinden sich die Gärten für KiTa und Seniorenwohnen, Lichthöfe für die Nutzungen in den Podien, Spielflächen, Gemeinschaftsterrassen und auch private Terrassen und Loggien.
Die beiden westlichen Höfe sind dabei öffentlicher geprägt – einerseits aufgrund der angrenzenden Nutzungen in den Gebäuden als auch durch ihre räumliche Verbindung zum Quartiersplatz über eine Treppe im Freiraum.

Alle Zugänge ins Quartier sind auf die Radien der Feuerwehr ausgelegt und ein Wenden am Quartiersplatz bzw. rückwärtiges Ausfahren über kurze Strecken erlauben das Navigieren im Quartier. Das autofreie Quartier weist eine gute Versorgung mit artenreichen Pflanzungen und klimaangepassten Baumarten auf.

Die unterbauten Bereiche (Innenhöfe) werden als Retentionsdächer ausgebildet, wodurch anfallendes Regenwasser temporär eingestaut wird und damit über einen längeren Zeitraum pflanzenverfügbar am Ort verbleibt. Die Retentionsdächer sowie Zisternen zur Wasserspeicherung und Gartenbewässerung ergänzen die grüne abgesenkte Insel am Quartiersplatz zu einem umfassenden Regenwasserkonzept. Drei Gebäude sind zu dem mit nutzbaren und begrünten Dachflächen ausgestattet, die einen Perspektivenwechsel bieten und den Blick übers Quartier erlauben.