NEUGESTALTUNG UMFELD BRÄUSTÜBERL BAD TÖLZ


Stadt Bad Tölz
Realisierungsprojekt
2022

beauftragte Leistungsphasen: 1-2


ERLÄUTERUNG VORENTWURF
Im Zuge der Sanierung des historischen Bräustüberls sollen auch die Freianlagen im Umfeld von Bräustüberl und Josefistift eine Aufwertung erfahren.
Am Rande der historischen Altstadt und mit Sichtbeziehung zur Mühlfeldkirche birgt diese bislang eher lieblos und funktional gestaltete Fläche das Potential eine attraktive Eingangszone für die neuen Stadthäuser, das Josefistift und die südlich angrenzenden Anwohner zu schaffen. Ziel des Entwurfs ist es, die funktionalen Anforderungen einer Zufahrtsstraße mit einer gestalterischen Aufwertung des Raumes zu kombinieren und im Sinne des Shared Space-Prinzips den Fußgängern Priorität einzuräumen. Dies wird erreicht durch einen dem Kontext der Altstadt angemessenen Pflasterbelag, als auch durch die Ausweisung eines verkehrsberuhigten Bereiches mit einer Fahrbahnbreite von 5m. Lediglich im Rückstoßraum der Senkrechtparker sind 6m Fahrbahnbreite angedacht.
Um die Zuwegung zum Josefistift für geh- und sehbehinderte Menschen zu vereinfachen, ist angedacht vom Zebrastreifen an der Mühlfeldkirche bis zum Haupteingang des Josefistiftes ein
barierefreies Band zu installieren. Auf einer Breite von 1.4m erleichtert ein Pflaster mit gesägter Oberfläche in Kombination mit einem taktilen Pflasterband eine vereinfachte Wegeverbindung.
Hinsichtlich den Herausforderungen der Klimaanpassung, versucht der Entwurf eine Entsiegelung der Oberflächen vorzunehmen und durch Pflanzflächen mit artenreichen und stadtklimatauglichen Stauden, Bodendeckern, Sträuchern und Bäumen zu ersetzen. Besonders entlang der Ostfassade des Apothekengebäudes wertet diese Maßnahme den Ausblick aus den westorientierten Fenstern des Josefistiftes erheblich auf. Die Stellplätze werden mit Rasenfugenpflaster hergestellt, um die großen versiegelten Flächen mit grünen Fugen zu unterbrechen und aufzulockern. Die Kleinbäume entlang der Senkrecht- und Längsparker unterstützen zudem eine städtebaulich-freiraumplanerische Ordnung des Raumes, die eine klare Orientierung entlang des verkehrsberuhigten Bereiches bietet. Eingebettet zwischen zwei Bäumen liegen drei in Längsrichtung angeordnete Stellplätze des Josefistiftes. Durch diese Zonierung wird die Kenntlichmachung der privaten Stellplätze unterstützt.
Die Mauer entlang der Stellplätze wird im zuge der Sanierung gereinigt, das Geländer in den Farben der Tölzer Stadtmöbel neu lackiert, sodass hier ein harmonisches Bild aus Materialien, Farben und Vegetation entsteht. An der nordwestlichen Mauerecke wird eine Bank aus dem Tölzer Möblierungskatalog platziert, die zum einen den Ausblick in Richtung Mühlfeldkirche gewährt, zum anderen Besucher, die entlang des barrierefreien Wegebandes am Josefistift ankommen, willkommen heißt und eine Verschnaufpause erlaubt.
Weiterhin werden einige Leuchten platziert, ebenso wie zwei Fahrradbügel im Eingangsbereich der Wohnungen im Bräustüberl, sowie des Josefistiftes. Für die öffentlichen Stellplätze ist zudem ein Parkscheinautomat erforderlich.
Die beschriebene Umgestaltung zeigt das Potential auf, die im Bestand triste und asphaltierte Zufahrt an die Altstadt anzubinden und für ihre Anlieger eine attraktive und freundliche Adresse zu generieren.